Leider
werde ich den Eindruck nicht los, dass Herr Krieger diesen Artikel
einfach nur bei einer der Regierungstreuen, ja sogar -hörigen
Tageszeitungen wie 'La Razón', 'ABC' oder 'El Mundo' abgeschrieben hat.
Dem widerspricht jedoch seine Behauptung, dass "der neue
Wirtschaftsminister Oriol Junqueras ... auch "Außenminister" Kataloniens
ist", denn in Madrid weiß man, dass der Mann, der vom neuen
katalanischen Ministerpräsidenten Carles Puigdemont mit der Betreuung
der auswärtigen Angelegenheiten beauftragt wurde, tatsächlich Raúl
Romeva heißt, der die Koalitionskandidatur 'Junts pel Sí' bei den
Regionalwahlen vom 27. September anführte und auch gewann.
Wen
kann es bei einer derart fehlerhaften Berichterstattung da noch
wundern, dass der Autor den Madrider Vortrag, dass Katalonien ohne
staatliche Unterstützung seine Rechnungen nicht bezahlen kann, ganz
einfach 1:1 übernimmt, ohne den katalanischen Standpunkt zu dieser,
ebenso falschen, Behauptung mit in seinen Bericht aufzunehmen. Seit
Jahrzehnten bedient sich der spanische Staat in Katalonien mit seinen
Steuern und lässt die Region am langen Arm verhungern. Während z.B. in
Deutschland die bayerische Regionalregierung schon wegen einem
Solidaritätsabschlag von 2% auf die Barrikaden geht, ist in Katalonien
die Schlucht zwischen dem, was der Staat sich nimmt und dem, was er
zurückgibt, jährlich zwischen 8% und 12% tief. Und leider werden mit
diesem Geld nicht etwa die ärmeren Menschen im Land unterstützt, nein.
Damit werden irgendwelche irrationale Wahnsinnsprojekte finanziert
(Flughäfen, die niemand braucht, Hochgeschwindigkeitstrassen in die
Wüste, u.s.w.), die keinen anderen Sinn haben, als den Madrider
Regierungsbeamten die Wiederwahl zu garantieren.
Herzlichen Glückwunsch!
Thomas Spieker
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