Donnerstag, 1. August 2013

Danach kam die Demokratie, doch alles blieb beim Alten



Danach kam die Demokratie, doch alles blieb beim Alten. Zum heutigen Zeitpunkt, im Jahre 2013, beläuft sich die Ausbeutung, unter der Katalonien seit Jahren leidet, auf 8,7 % des BIP. Dies bedeutet, dass die Katalanen jährlich rund 16 Billionen Euros an den Zentralstaat zahlen, die nicht zurückfließen. Zudem schuldet der Zentralstaat Katalonien noch 8,6 Billionen Euros, vor allem für Infrastrukturen, dabei ist die Einschreibegebühr an den katalanischen Universitäten 51 % höher im Vergleich zum spanischen Durchschnitt, zahlen die Katalanen jährlich 95 Euros pro Kopf an Mautgebühren, während in den meisten Autonomien Spaniens die Nutzung der Autobahnen kostenlos ist, und die Liste kann fast unendlich fortgeführt werden. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Diese Situation lässt vermuten, dass das spanisch-katalanische Problem rein wirtschaftlicher Natur ist, dass Katalonien frei sein will wegen des ungerechten Finanzausgleichs. Dem ist aber nicht so. Wenn man Daten, Zahlen, Nachrichten und Augenberichten etc. in allen Bereichen analisiert: der Sprache, der Kultur, der Industrie, der Politik, der Bildung... stößt man überall auf das gleiche Ergebnis; Defizit, Ausbeutung, Ausblutung, Lügen, Fantasien. Doch was bedeutet dies? Warum ist die katalanische Frage noch nicht gelöst worden?

Die Antwort darauf ist sehr einfach. In Wirklichkeit geht es nicht um die Unabhängigkeit: das Problem ist, dass Katalonien die Existenz verneint wird. Katalonien ist. Katalonien war, ist und wird sein, auch wenn dies nicht in einer Verfassung steht. Wir setzen uns für dieses Land ein, weil wir an ein Land mit realen Menschen glauben. Denn wir sind real, auch wenn man seit mehr als drei Jahrhunderten so tut, als ob wir nicht existieren würden. Wir können uns fragen oder nicht, warum wir noch nicht verschwunden sind, warum wir immer noch existieren, und darüber immer wieder diskutieren, aber Tatsache ist, dass Katalonien existiert und sich nicht mit einem Schimpfwort, einem Gesetz oder einem Schuss unterdrücken lässt. Katalonien hat das Recht, eine Antwort auf seine Fragen zu finden, seine eigene Zukunft zu bestimmen. Deshalb geht es um etwas mehr als die Unabhängigkeit der Katalanen: es geht darum, dass wir die Frage beantworten dürfen, ob wir weiter existieren wollen.

Doch kommen wir auf das wirtschaftliche Problem zurück: Um der Ausbeutung entgegenzutreten und Fortschritte in Richtung Unabhängigkeit zu machen, haben wir begonnen, Steuerhoheit auszuüben. Im Moment wird diese von über dreizehn Gemeinden und rund einhundert Unternehmern ausgeübt.

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