Stellen Sie sich eine Ehrenveranstaltung in der Bundespolizei in Bayern vor, bei der die Brüderschaft der Freiwilligendivision Nazideutschlands durch einen Vertreter der Bundesregierung mit einer Urkunde ausgezeichnet werden würde. Unvorstellbar, oder?
Genau das geschah am Samstag, den 11. Mai, in Sant Andreu de la Barça , ein Dorf in der Nähe von Barcelona. Die Vertreterin der Zentralregierung in Katalonien, María de los Llanos de Luna, saß einer Ehrenveranstaltung der spanischen Polizei vor, der sogenannten Guardia Civil, bei der auch der Nationalen Brüderschaft der Veteranen der Blauen Division eine Urkunde überreicht wurde.
Dieses Ereignis zog eine Welle heftiger Kritiken aus allen Sektoren nach sich, die regierende Volkspartei (Partido Popular) und Ciudadanos ausgenommen, die ihren Stolz über die Ehrung ausdrückten. Die sogenannte Brüderschaft vertritt Veteranen der Blauen Brigade, eine spanische Freiwilligendivision, die die deutsche Wehrmacht unterstützte, auf Adolf Hitler vereidigt war und gegen die Russen an der Ostfront kämpfte.
Die Zentralregierung hat eine Stellungsnahme veröffentlicht, in der sie die Auszeichnung rechtfertigt und unterstreicht, dass alle mit den besagten Urkunden ausgezeichneten Militär- und Zivilvereine "bei den zentralen und autonomen Behörden ordnungsgemäß angemeldet sind und den Vorschriften entsprechen". Mit anderen Worten: es handle sich um rechtlich anerkannte Vereine.
Trotzdem verschlimmert für viele Spanier dieses Ereignis nur die Situation: es gibt mehrere faschistische Verbände von Rechtsextremisten und anderen Organisationen, die in Spanien legal registriert sind. Einige davon werden bis heute noch von der Zentralregierung in Madrid subventioniert, wie zum Beispiel die Nationale Francisco Franco Stiftung, die die Weltansichten und das Andenken des spanischen Diktators fördert und von seiner Tochter präsidiert wird. Können Sie sich eine von der Bundesregierung subventionierte Adolf Hitler Stiftung in Deutschland vorstellen?
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