“Für Spanien gibt es kein Licht am Ende des
Tunnels”. Dies behauptet Joseph Stieglitz, Träger des Nobelpreises für
Wirtschaft, und dies bestätigt nun auch eine Studie des Cercle Català de
Negocis (CCN). Letzterer hat die makroökonomischen Daten Spaniens analysiert
und dazu sämtliche Prognosen, die renommierte internationale Organisationen
angefertigt haben in Betracht gezogen. Die Aussichten sind besorgniserregend:
Allein in diesem Jahr muss Spanien Schulden, die 20% seines nationalen BIP
betragen, begleichen; eine Zahl, welche, Prognosen der Europäischen Kommission
zufolge, im Jahre 2020 bis auf 114% des BIP und im Jahre 2030 sogar bis auf 130%
anwachsen könnte. Des Weiteren verschlucken die immer weiter anwachsenden
Schulden sämtliche Investitionen des Staates, der zusehen muss, wie er die
entstehenden finanziellen Ausgaben begleicht.
Was hinzu kommt: Die spanische Gesellschaft
altert rapide. Im Jahre 2021 werden 9,3 Millionen Menschen in Spanien älter als
65 Jahre sein. Dies wird dazu führen, dass die Rentenausgaben im Jahre 2050
zwischen 20% und 30% des BIP darstellen werden (z.Z. sind dies ca. 10%).
Ein verschuldeter, von Zinsen und Rentenausgaben
erdrückter Staat wird das für eine produktive Wirtschaft erforderliche Geld
nicht länger aufbringen können und, aus diesem Grunde, wird die
Arbeitslosenquote stagnieren oder gar weiter steigen. Es ist ein wahrer
Teufelskreis.
Welche sind nun die Prognosen für die beiden
kommenden Jahrzehnte? Ein kontinuierlicher Rückgang des Pro-Kopf-Einkommens,
welches im Jahre 2020 fünf Prozentpunkte niedriger sein wird als 2005 und in
etwa zwanzig Jahren sogar 16 Prozentpunkte niedriger; ein Zuwachs der Abwanderung
(die zweite Welle in drei Generationen), vor allem der jungen Bevölkerung;
sowie eine Erhöhung der Steuerlast für die arbeitende Bevölkerung. Gab es 2010
noch vier Erwerbstätige pro Rentner, wird dieses Verhältnis in vierzig Jahren
2:1 betragen. Die Schlussfolgerung ist einleuchtend: Der Staat steuert einem
weiteren Bankrott entgegen, dem fünfundzwanzigsten seiner Geschichte.
Katalonien ist als unabhängiger Staat
hingegen wirtschaftlich vollkommen lebensfähig. Dies bestätigen zahlreiche
Studien sowie internationale Experten. Einige Daten, die dies veranschaulichen:
2011 wies Katalonien beispielsweise eine positive Zahlungsbilanz von 3,9% auf,
während Spanien ein negatives Verhältnis von 4,2% erzielte. Katalonien wäre
zudem der viertreichste Staat in Europa nach Pro-Kopf-Einkommen.
Der CCN geht weiter, und hält fest, dass die
Unabhängigkeit Kataloniens wie ein Antriebsmotor für Spanien wirken würde. Dem
CCN zufolge koexistieren im spanischen Staat z.Z. zwei wirtschaftliche Modelle,
die nicht kompatibel sind: einerseits das katalanische Modell, welches auf
kleinen und mittelständigen Unternehmen mit großer Exportkapazität und
Innovationskraft fußt, und, andererseits, das spanische Modell, welches sich
auf große Unternehmen stützt, die in regulierten Sektoren arbeiten und auf
Lateinamerika fokussiert sind.
Der CCN hält fest, dass Spanien ohne
Katalonien seine wirtschaftliche Strategie vollends entfalten könnte, während
ein unabhängiges Katalonien seine Infrastruktur mit eigenen Mitteln aufbauen
und so seine Wirtschaft weiter internationalisieren könnte.
Für den CCN steht fest, dass Spanien ohne
Katalonien auf wirtschaftlicher Ebene nicht länger politisch motiviert handeln
würde (momentan immer in Konflikt mit dem autonomen Katalonien) und sich so auf
die Reaktivierung seiner Wirtschaft konzentrieren könnte.
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