73.590 läßt
sich das verschuldete Spanien ein Porträt der spanischen Königs und seiner Frau
für die spanische Botschaft in Berlin kosten, so ist es offiziell im Spanischen
Staatsbulletin (BOE) nachzulesen. Spanien wirft mit dem Geld, das es aus
katalanischen Steuergeldern abzieht, 18 Milliarden jährlich, freigebig um sich.
Katalonien ist der größte Geldgeber Spaniens. Allerdings nicht freiwillig. Da die
Zentralregierung in Madrid sich in der „demokratischen“ spanischen Verfassung
das Recht eingeräumt hat, alle Steuern Kataloniens einzuziehen und so zu
verteilen, wie es der spanischen Mehrheit im Madrider Parlament beliebt, fährt
Spanien seit dem Tode des Diktators Franco weiter fort, auf katalanische Kosten
zu leben. Spanien hat den steuerlichen Aderlass Kataloniens zum
Prinzip erhoben. Katalonien
muss jährlich 8 bis 10 % seines Bruttosozialprodukts an die Zentralregierung
abtreten. Das sind 18 bis 20 Milliarden € bzw. € 2571 bis 2857 „Soli“, die
jeder Einwohner Kataloniens im Jahr zur Verteilung an den Rest Spaniens an
Madrid aufbringen muss. In Deutschland wäre ein solcher Geldtransfer
verfassungswidrig. Laut Grundgesetz können höchstens 2 % des
Bruttosozialprodukts eines Geberlandes in den Solidartopf gefordert werden. Zur
Zeit geben Bayern und Hessen 0,9 bzw. 0,8. Zum Vergleich die Finanzbilanz
Spaniens mit Katalonien, Zeitraum 1986 – 2006:
Saldo
der für Restspanien verwendeten Steuereinnahmen aus Katalonien (also abzüglich
der wieder für Katalonien verwendeten staatlichen Einnahmen),
Zeitraum
2002 – 2006: € 92,777 Milliarden, Zeitraum 1986 – 2001: € 72,328 Milliarden.
Insgesamt € 165,105 Milliarden. (1)
Rechnet man die jährlichen Zahlungen
seit 2006 mit ein – sechs mal
durchschnittlich 18 Milliarden – so ergibt sich eine Summe von € 273,105
Milliarden.
Spanien hat
außerdem von der EU im Zeitraum 1986 – 2006 Nettoeinnahmen von € 93,35059 Milliarden bekommen. (2)
Umgerechnet auf 285 Millionen Europäer sind das 327 € pro Europäer in 20 Jahren.
Umgerechnet auf 285 Millionen Europäer sind das 327 € pro Europäer in 20 Jahren.
Allein schon
für den Zeitraum 1986 bis 2006 haben aber die Katalanen 165,105 Milliarden an
den Rest Spaniens gezahlt, das sind, man kann es kaum glauben, 23.621 € pro
Kopf der 7 Millionen Katalanen in 20 Jahren. Das ist 72 mal so viel, wie jeder
sonstige Europäer für das spanische Spanien gezahlt hat.
Katalonien spielt für Spanien die Rolle
einer auszubeutenden inneren Kolonie (3)
– mit fatalen Folgen für die katalanische Wirtschaft.
Eine große und immer noch wachsende
Mehrheit der Katalanen sieht jetzt nur noch in der Erklärung der Unabhängigkeit
und der Gründung eines eigenen Staates die Möglichkeit, ihre Zukunft zu retten.
Spanisches
Verfassungskorsett oder demokratische Grundrechte der Katalanen
Verschwendung von 6 Milionen € für das Haus des spanischen Botschafters in Rabat
(1) Zahlen nach Lluís Bonet und Claudi Grinyó: „Solidaritats històriques“, in: Sobirania i pensament, Butlletí N. 19, 15.9.2011. Dort alle weiteren Angaben.
(2) Zahlen nach Miguel Ángel Benedicto Solsona und José Luis González
Vallvé: „La mayor operación de solidaridad de la historia“ (Die größte
Solidaraktion der Geschichte – Chronik der Zahlungen der EU an Spanien“ (2006).
(3) Formulierung von Bonet und Grinyó.
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