Mittwoch, 21. November 2012

Separatismus im vereinten Europa

Während sich Europa trotz aller Zwistigkeiten in der Euro- Krise stets zusammenrauft und sich dabei auch noch zunehmend verschränkt, peilen immer mehr Regionen offen die Abspaltung von ihren Mutterstaaten an. Vom spanischen Baskenland über Katalonien (Bild), Schottland und Flandern bis Korsika streben immer mehr Regionen in Europa nach Unabhängigkeit. Auch Südtirol und Norditalien kochen ihre eigenen Süppchen.
Die finanziellen Turbulenzen in manchen Teilen des alten Kontinents spielen dabei mitunter eine durchaus bedeutsame Rolle. In Westeuropa handelt es sich vorwiegend um Regionen, die wirtschaftlich besser dastehen als der Staat, dem sie angehören. Daraus resultiert oft das Gefühl, zu viel Geld an die jeweiligen Hauptstädte abliefern zu müssen.
Die separatistischen Bestrebungen könnten schwerwiegende Konsequenzen für die Europäische Union haben: Denn spalten sich Regionen tatsächlich ab, würden sie damit aus der EU austreten und müssten erneut um eine Mitgliedschaft ansuchen. Eine einvernehmliche Trennung ist daher von zentraler Bedeutung, sonst könnte der ehemalige Mutterstaat ein Veto gegen die Aufnahme seiner ehemaligen Region einlegen.
Im Folgenden die wichtigsten Brennpunkte:
Spanisches Baskenland: Im Oktober trugen die gemäßigte Baskische Nationalistenpartei und die separatistische Gruppierung EH Bildu bei den Regionalwahlen im spanischen Baskenland einen klaren Sieg davon. Zwar nehmen Vertreter der Nationalistenpartei das Wort "Unabhängigkeit" selbst nicht in den Mund, im Wahlkampf legten sie aber ihre Vision dar, das Baskenland zu einer "europäischen Nation" zu machen. Es wird erwartet, dass die 2,2 Millionen Bewohner bis 2015 über eine Loslösung von Spanien abstimmen sollen. Das Baskenland hebt selbst Steuern ein und führt nur geringe Teile an die Zentralregierung in Madrid ab. Die Terrororganisation ETA, die gewaltsam für ein unabhängiges Baskenland in Nordspanien und im Südwesten Frankreichs kämpft, hat im Oktober 2011 das Ende ihres bewaffneten Kampfs verkündet. Eine Entwaffnung steht allerdings noch aus.
Katalonien: Die gut sieben Millionen Einwohner zählende Region im Nordosten gilt als Wirtschaftsmotor Spaniens. Die katalanische Regierung hat zuletzt die seit Jahren schwelenden Abspaltungsdiskussionen vehement befeuert: Regierungschef Artur Mas, ein gemäßigter Nationalist, forderte im Sommer Madrid dazu auf, die Steuerabgaben für seine krisengeplagte Region zu senken. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy lehnte dies erwartungsgemäß ab. Daraufhin kündigte Mas ein Unabhängigkeitsreferendum nach den Regionalwahlen am 25. November an. Zuletzt lag die Zustimmung für eine Unabhängigkeit unter den 7,2 Millionen Katalanen in Umfragen stets über 50 Prozent.
Schottland, Nordirland, Korsika, Flandern, Südtirol und Padanien.
Source: Krone

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